Der Terminkalender der Sängerinnen und Sänger vom Gemischten Chor Trusetal war die vergangenen Wochen prall gefüllt: Erst stand mit der „Ultimativen Hitparade“ ein Chorkonzert der besonderen Art an, dann ging es auf die alljährliche Chorfahrt nach Freyburg an der Unstrut und am kommenden Sonntag hat der Chor zum Sängerfest mit befreundeten Chören aus der Region geladen.

 

Trusetal– Nun ist es schon drei Wochen her und trotzdem werden die Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores immer noch auf ihre „Ultimative Hitparade“ angesprochen. Es sei eine tolle Veranstaltung gewesen, ein gelungener Abend und vor allem ein sehr schönes Konzert. „Wir wollten mal was Neues ausprobieren und es ist wirklich sehr gut angekommen“, freut sich Gitta Messerschmidt, Vorstandsvorsitzende des Gemischten Chores – eben unter dem Motto: „Das gibt`s nur einmal, das kommt nie wieder“. Etwas ganz Neues war die Veranstaltung tatsächlich, denn „wo hat man sonst mal die Gelegenheit, ein Chorkonzert besuchen und mal wieder so richtig tanzen zu gehen?“.

Schon seit Jahren studieren die Sängerinnen und Sänger mit ihrem Chorleiter Hans-Werner Rudolph Chorsätze von stimmungsvollen Schlagern und weltberühmtenHits ein, die jedoch nie so richtig zu den alljährlichen Konzerten in der Kirchezu Trusen passten. Abwechslungsreich und unterhaltsam waren die Programme des Gemischten Chores zwar auch dort.„Aber Lieder wie „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens, „Marmor, Stein und Eisenbricht“ von Drafi Deutscher oder „Michelle“ von den Beatles passen einfach nicht in eine Kirche“, so Messerschmidt. Und so war der Chor seit einiger Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Rahmen für diese Lieder. „Irgendwann haben wir mal alle Lieder aufgeschrieben und schnell gemerkt, dass die Anzahl ja schon für ein ganzes Konzert reicht“. So sei dann die Idee eines eigenen Schlagerabends entstanden, der aufgrund der Vielfalt der Lieder dann aber schnell in die „Ultimative Hitparade“ umbenannt wurde. Und mit dem Gemeindesaal im Trusetaler Rathaus war auch schnell die passende festliche und doch stimmungsvolle Lokation gefunden. „Wir waren uns nur nicht sicher, wie unsere Idee von den Menschen in und um Trusetal angenommen werden würde“, erinner tsich Messerschmidt. Doch diese Angst war mehr als unbegründet: Tatsächlich waren alle Stühle belegt, schon zwei Stunden vor Konzertbeginn standen die ersten Zuhörer vor den Türen. Und was sie dann zu hören bekamen, begeisterte nicht nur die Stammhörer, sondern auch die zahlreichen neuen Gäste. Es wurde geklatscht, mitgesungen, gejubelt, geschunkelt und mit den beiden Moderatoren Elisa Iben und Kenneth Burkert gelacht. Neben Schlagern wie „Rote Lippen soll man küssen“, „Butterfly“ oder „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ erklangen auch Hits wie „When I get older“ von den Beatles, „Thank you for the music“ von ABBA oder „Alt wie ein Baum“ von den Puhdys. Und mit dem „Sommernachtsball“ vonVeronika Fischer, gesungen von Uta Lüdecke und Bettina Rudolph erklang ein Schlager aus DDR-Zeiten, der bei vielen Zuhörern Erinnerungen an die eigene Jugend weckten. Doch auch Hits von heute fehlten nicht: Die Schülerband der Regelschule Trusetal, die „Bunny dogs“, begeisterten mit ihrer Darbietung von „Ein Kompliment“. Andy Rank, Jannice Schmeißer, Juliane Krahmann und „Überraschungs-Udo“ Marcus Messerschmidt konnten mit ihrer Version von UdoLindenbergs „Cello“ so überzeugen, dass sie die nachträglich stattfindende Abstimmung des besten Songs durch die Zuhörer für sich entscheiden konnten und noch mal auftreten durften. „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens– ebenfalls Gewinner der Abstimmung als Gewinner unter den Chorsongs - erklang als Zugabe des Gemischten Chores.

Und danach wurde bis weit in die Nacht getanzt. Mit DJ Paul und DJ Ringo sorgten gleich zwei Stimmungsmacher für die richtige Unterhaltung. Hinzu kam eine Zumba-Vorführung von Regina Arndt, die von jung bis alt alle mitriss und zu späterer Stunde sogar eine Wiederholung fand. Eine passende Möglichkeit, sich an diesen schönen Abend zu erinnern, waren die individuellen Aufnahmen von Nicole Eichel, Fotografin aus Brotterode. Sogar das Buffet war etwas Besonderes mit Gerichten wie „Kalter Hund“, „Hasennörpfeln“ oder „Eierlikör im Waffelbecher“. 

 

„Es war ein wirklich gelungener Abend mit zahlreichen kleinen und großen, aber eindeutig erinnerungswürdigen Momenten und Anekdoten“. So zieht Gitta Messerschmidt ihr Fazit und fügt hinzu: „Ein ganz großes Dankeschön an alle Sängerinnen und Sänger des Chores für ihren unermüdlichen Einsatz auf, vor und hinter der Bühne und natürlich an den  Chorleiter Hans-Werner Rudolph“. Gerade dessen Fähigkeit, die Sängerinnen und Sänger für Neues zu begeistern und eben auch mal chor-untypische Lieder einzustudieren mache so einen Abend überhaupt erst möglich und erwecke auch bei Jüngeren die Lust, in einem Chor zu singen. In Trusetal gehören mittlerweile schon 8 Sängerinnen und Sänger unter 25 Jahren zum festen Stamm. Besonders der Zusammenhalt zwischen jung und alt wird in dem Trusetaler Verein hochgeschätzt und bei der allwöchentlichen Chorprobe gestärkt. „Da sitzen 14-Jährige  neben Sängerinnen, die schon seit mehr als 60 Jahren dem Verein angehören.“ Alle verbinde eben die Lust und Freude am Singen, denn mehr braucht man nicht, um Dienstags Abend im Feuerwehrhaus in Trusetal zusammen zu sein. „Es steckt natürlich auch eine Menge Zeit und Arbeit, wenn man zu einem Verein gehört, gerade an solchen Konzertwochenenden“, so Messerschmidt, „aber der gemeinsame Spaß entschädigt für alles“.   

Und um eben diesen ging es dann bei der gemeinsamen Chorfahrt nach Freyburg an der Unstrut. Nach einer interessanten und feuchtfröhlichen Besichtigung der Rotkäppchen-Sektkellerei ging es auf Schloss Neuenburg zu einem Gesindeschmaus. Und dieses Mal ließen sich die Sängerinnen und Sänger unterhalten. Der Barde und Minnesänger Wernherr von Lichtenstein ließ kein Auge vor Lachen trocken und kürte Chorleiter Hans-Werner Rudolph kurzerhand zum Landgrafen.  „Bei solchen Fahrten wird der Zusammenhalt noch mehr gestärkt und vor allem kommt man mal so richtig schön zum Quatschen, was bei den konzentrierten Proben der letzten Wochen doch schwer war“, sagt Messerschmidt mit einem Lachen. Und natürlich wurde auch über die „Ultimative Hitparade“ geredet, die so toll aufgenommen wurde und auch den Sängerinnen und Sängern selbst so viel Spaß gemacht hat. Ganz leise ist aus Chorkreisen zu hören, dass es eventuell doch eine Wiederholung der Veranstaltung geben wird. Aber eben dann doch wieder ganz anders, denn „Das gab‘s nur einmal, das kommt nie wieder“.

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